Künstler

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Tobias Gellscheid
Wie zeitgemäß die altvorderen Drucktechniken sein können, beweist Tobias Gellscheid. Geboren 1983 in Pößeck erlernte er von 2000 bis 2003 das Handwerk des Holzbildhauers in Flensburg. Fünf Jahre lang lebte er in Südtirol als freischaffender Bildhauer, um nach einem Jahr als Restaurator eines Thüringer Schlosses an der Kunsthochschule in Halle zu studieren. Seit 2011 ist Gellscheid künstlerischer Mitarbeiter des dortigen Landesamts für Denkmalpflege & Archäologie. Seine Werke offenbaren das Herz eines Handwerkers und intellektuellen Künstlers gleichermaßen. Die Holzstiche, Holzschnitte und Lithographien betrachten die Tradition der Druckgraphik der Altmeister wie Dürer mit einem Augenzwinkern und spielen mit gesellschaftskritischen Elementen. Gellscheid entlehnt Figuren aus der Popkultur und fügt sie in mittelalterliche Bildkompositionen ein. Viele Graphiken zeugen auch von intensiver Dynamik und dionysischen Emotionen, die der Künstler in handwerklicher Perfektion momenthaft auf Papier bannt.
Gotthelf Leberecht Glaeser
<ul><li>Geboren am 11. Juli 1784 in Pegau bei Leipzig</li><li>Sohn von Johann Friedrich Gotthelf Glaeser (Kantor und Schuldirektor) und Christiane Hübler&nbsp;</li><li>Schüler von Friedrich August Tischbein an der Leipziger Kunstakademie, beeinflusst von Anton Graff&nbsp;</li><li>ab 1812 als großherzoglicher Hofmaler in Darmstadt tätig&nbsp;</li><li>lebte von 1820 bis 1823 in Frankfurt am Main&nbsp;</li><li>Mitglied der Freimaurerloge Johannes Evangelist zur Eintracht in Darmstadt&nbsp;</li><li>Spezialisiert auf Porträtmalerei und allegorische Darstellungen&nbsp;</li><li>Sein Stil wurde von Kunsthistoriker Heinrich Ragalle als "beseelter Realismus" beschrieben&nbsp;</li><li>Bekannte Porträtierte: Christiane Schumann (Mutter des Komponisten Robert Schumann), Großherzogin Luise, Prinz Christian von Hessen-Darmstadt, Schriftsteller August Schumann&nbsp;</li><li>Werke im Schlossmuseum Darmstadt, Hessischen Landesmuseum Darmstadt und Jewish Museum in New York&nbsp;</li><li>Verstorben am 19. Mai 1851 in Langen bei Darmstadt</li></ul>
Carl Wilhelm Götzloff
1799 in Dresden-Neustadt geboren, trat Götzloff 1814 das Studium unter renommierten Malern wie Caspar David Friedrich an der Königlichen Kunstakademie in Dresden an. Die siebenjährige Lehre endete mit dem Erhalt einer akademischen Auszeichnung. Ganz Kind seiner Zeit zog es Götzloff 1821 mit einer Leidenschaft nach Italien. Stipendien und royale Aufträge ermöglichten ihm in den nächsten Jahren Aufenthalte und Studien in allen wichtigen Kunstzentren darunter Rom, Neapel und Sizilien. Vielfach traf er Künstlerkollegen ´wie Joseph Anton Koch und etablierte sich und seine Kunst an den europäischen Adelshöfen. Er arbeitete als Hofmaler für das Königreich beider Sizilien und die russische Kaiserin. Auf diese glücklichen, erfolgreichen Zeiten folgten in den letzten Lebensjahren allerdings Misserfolge und Schicksalschläge. In der Zeit nach dem Tod der Ehefrau 1855 versuchte Götzloff vergeblich in Deutschland erneut Fuß zu fassen. Er starb 1866 in Neapel.
Josef Grassi
Josef Grassi wurde als Sohn des Goldschmiedes Ottilio Grassi 1757 in Wien geboren und schon im Alter von 11 Jahren an der Wiener Akademie aufgenommen. Bald erlangte er als Porträtmaler hohes Ansehen beim Wiener Adel. Im Jahre 1791 siedelt er nach Warschau über, kehrte allerdings aufgrund der kriegerischen Unruhen nach vier Jahren nach Wien zurück. Es folgten zahlreiche Reisen, bis Grassi 1799 zum Professor für Poträtmalerei der Dresdner Akademie ernannt wurde. Die Jahre zwischen1808 bis 1810 und 1816 bis 1821 lebte er erneut in Rom und bekleidete dort das Amt des Studiendirektors der königlich sächsischen Pensionäre. Er wurde mehrfach ausgezeichnet und gehörte verschiedenen Akademien an. Grassis Œuvre ist in erster Linie von Adelsporträts bestimmt, die sich meist an englischen Vorbildern orientierten. Er starb im Januar 1838 in Dresden.
Paul Schroeter
Paul Schroeter wurde 1866 in Kempen (Provinz Posen) geboren und ging zum Malereistudium 1885 nach Düsseldorf, wo er bei Eugen Dücker, Eduard von Gebhardt und Peter Janssen lernte. 1892 bis 1896 reiste er mehrfach nach Belgien, Flandern und Holland. Während der Wintermonate lebte er in München und debütierte mit großem Erfolg 1893 auf der Ausstellung des Münchner Künstlerhauses. Anschließend beteiligte er sich an einer Ausstellung der Hamburger Kunsthalle und der Münchner Sezession. In diese Zeit fällt auch die Hinwendung zur Holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts und die Orientierung an Rembrandt, dem er in den vielen, teils schonungslosen Selbstbildnissen huldigt. 1901 folgte der Umzug nach Worpswede und 1908 schließlich nach Berlin, wo er sich intensiv der Porträtmalerei widmete. Die Folgejahre wurden von steten Geldsorgen begleitet und er konnte nicht an die früheren Erfolge anknüpfen. 1943 wurde sein gesamter Besitz durch einen Bombenangriff zerstört. 1946 verstarb der Maler in Linow.
Hermann Seeger
Besonders seine sonnendurchfluteten Landschaften und seine Porträts aus dem Kreise der Familie faszinieren bei diesem impressionistischen Maler.
August Seidel
August Seidel wurde am 5. Oktober 1820 in München geboren. Wie zuvor sein älterer Bruder Franz Seidel (1818–1903) entschied er sich für eine Laufbahn als Landschaftsmaler. Auf das Studium an der königlichen Akademie der Künste in München folgte die Ausbildung bei Carl Rottmann. Anschließend avancierte er zu einem äußerst gefragten Münchner Maler. 1845 reiste er mit Friedrich Voltz nach Italien und malte dort, und später noch unter diesem bleibenden Eindruck, eine Vielzahl italienischer Landschaften. Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt verbesserte sich nochmals die Auftragslage und das Ansehen des Malers zu seinen Gunsten. 1863 hielt er sich in Paris auf. Im Verlauf seines weiteren Schaffens lässt sich eine deutliche Hinwendung zu impressionistischen Bildern barbizonischer Prägung beoachten. August Seidel verstarb am 2. September 1904 in München.
Edmund Steppes
Edmund Steppes wurde 1873 in Burghausen geboren und besuchte von 1893 bis 1895 die Münchner Akademie. Bald erlangte er Berühmtheit und stellte seine Werke im In- und Ausland aus. Als Landschaftsmaler wurde er für einen innovativen Stil aus impressionistischen Impulsen mit konservativen Tendenzen bekannt. Die Weltkriege prägten das Schaffen des Malers: 1914 vom Wehrdienst befreit, war er in den 1930er und 1940er Jahren auf der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ vertreten. Er stellte zwar die politische Akzeptanz seiner Kunst unter Beweis, durch die Absenz ideologisch überhöhender Szenen und Figuren lässt sich in den Landschaften allerdings keine Instrumentalisierung für Propagandazwecke erkennen. 1945 wurden Atelier und ein Großteil seiner Werke zerbombt und Steppes siedelte nach Ulrichsberg. Nach Kriegsende wurde er als Mitläufer zu einer Geldstrafe verurteilt, jedoch von der Anklage befreit. 1948 zog er nach Tuttlingen und er erfuhr diverse Ehrungen, darunter das Bundesverdienstkreuz am Bande. Drei Jahre vor seinem Tod ging Steppes zurück nach Ulrichsberg und verstarb dort 1968.
Albert Venus
Das kurze Leben des Dresdner Spätromantikers Albert Venus ist besonders durch seine Reisen und die auf den Exkursionen gewonnenen Erkenntnisse und Eindrücke geprägt. Während seiner Studienzeit in Dresden bei Ludwig Richter in den Jahren 1860-66 unternimmt er einige Fahrten mit seinen Malerfreunden Viktor Paul Mohn, Carl Wilhelm Müller und Adolf Thomas nach Nordböhmen. In den Landschaftsdarstellungen seines ersten, durch finanzielle Unterstützung der Prinzessin Amalie von Sachsen ermöglichten Aufenthalts in Italien 1866-67 äußert sich der Wandel bereits deutlich, von der Linie und Gegenstandfarbe hin zum Nachspüren des atmosphärischen Gepräges. Diese Entwicklungen setzen sich in seinen Reisebilder der zweiten Italienreise, die er 1868-69 mit Mohn unternimmt fort. Seine Naturauffassung nähert sich jener dem Atmosphärischen, Stimmungshaften verpflichteten Oswald und Andreas Achenbachs in Rom an. Vor allem seine Arbeiten in Öl besitzen eine freie, nahezu impressionistische Malweise.
Friedrich Voltz
Friedrich Voltz wurde am 31. Oktober 1817 in Nördlingen als Sohn des Malers Johann Michael Voltz geboren. 1834 trat er in die Münchner Akademie ein und reiste noch im selben Jahr nach Italien. 1836 folgten weitere Reisen in die Niederlande und nach Belgien, wo ihn die niederländische Stimmungsmalerei stark prägte. Im Anschluss erwarb er sich als Landschafts- und Tiermaler einen Namen. 1852 erhielt er den Auftrag der Königlichen Württembergischen Zentralstelle für Landwirtschaft in Cannstadt Radierungen sämtlicher mitteleuropäischer Rinderrassen anzufertigen. Bereits zuvor hatte Voltz Freundschaft mit Carl Spitzweg und Eduard Schleich d.Ä. geschlossen, die in gemeinsamen Arbeiten und Reisen ihren Ausdruck fand. 1867 erklärte ihn Ludwig II. zum königlichen Professor. Zwei Jahre später fand die Ernennung zum wirklichen Mitglied der Akademie in Berlin und kurz darauf auch in Wien statt. Mit seinem Kollegen Schleich fuhr er 1871 letztmalig nach Oberitalien. Friedrich Voltz starb am 25. Juni 1886 in München.